Waller Sand – Bremen bekommt Strand

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Der "Waller Sand" ist ein ehrgeiziges Projekt in der Bremer Überseestadt: Mit dem geplanten Stadtstrand soll bis zum Frühsommer 2019 ein Naherholungsgebiet in direkter Wassernähe entstehen. Nachdem Ende Oktober die letzten Unklarheiten im Bereich Bebauung aus dem Weg geschafft wurden, ist der Weg nun frei für die Umgestaltung des Uferbereichs am Wendebecken.

„Der ursprüngliche Name 'Weiche Kante' bezeichnet eigentlich nur die Art der Hochwasserschutzanlage an dieser Stelle“, sagt Andreas Heyer von der Wirtschaftsförderung Bremen (WfB). Alle Bürger waren deshalb aufgerufen, bis Mitte September Vorschläge für einen neuen Namen einzureichen. 

Das Ergebnis war eindeutig: „Waller Sand“ lautet die Bezeichnung, die bei der Jury am besten ankam.

„Der Name ist kurz und prägnant und hat den Bezug zum Café Sand oder auch zu Harriersand“, sagt der Waller Beiratssprecher Wolfgang Golinski (SPD). Er gab das Wettbewerbsergebnis öffentlich bekannt. „Der Name hat Lokalkolorit und vermittelt nicht, dass die Fläche ein Badestrand ist“, so Golinski. „Ich bin froh, weil wir damit ein Stück Walle in die Überseestadt tragen, die ja ein Ortsteil von Walle ist.“

Eine eindrucksvolle Kulisse

Im Moment ist das Areal am Wendebecken zwar noch sehr stein- und betonlastig, doch Ende 2018 soll das Land bereits sanft ins Wasser abfallen. Baden soll dann zwar nicht erlaubt sein, ab 2019 können aber alle Besucher im Sand sitzen und ihren Blick über die Weser in Richtung Molenturm schweifen lassen. In direkter Sichtweite befinden sich Waterfront, Getreideverkehrsanlage, BLG-Kühlhaus sowie Holz- und Fabrikhafen – eine eindrucksvolle Kulisse also.

Für den Bau werden zukünftig mehr als 150.000 Kubikmeter Sand per Schiff angeliefert. Damit soll eine neue Spundwand errichtet werden. "Mit dieser ökologisch vertretbaren und kostengünstigen Alternative umgehe man rund 10.000 Lkw-Ladungen durch den Stadtteil", sagt Heyer.

„Der Strandpark vereint städtebauliche Aspekte, Naherholung und einen durch den Klimawandel notwendigen verstärkten Hochwasserschutz. Hier wird Notwendiges mit Schönem sehr gut verbunden", sagt Ronny Meyer, Staatsrat im Bauressort. Regelmäßige Überschwemmungen, wie etwa auf Spiekeroog,  sind an dieser Stelle nicht zu erwarten. Für ein Jahrhunderthochwasser, so Meyer, sei die Überseestadt mit einer Deichlinie von künftig 8,40 Metern dann aber gut gewappnet.

WfB steuert Bauarbeiten

Das Vorhaben ist Bestandteil des Integrierten Entwicklungskonzepts Gröpelingen (IEK Gröpelingen). Ein großer Teil der Projektkosten wird von Bund und EU übernommen. Die Bauarbeiten rund um das Molenturm-Areal steuert die Wirtschaftsförderung Bremen im Auftrag des Senators für Wirtschaft, Arbeit und Häfen. Gefördert wird die Entwicklung im Rahmen des Bundesprogramms "Nationale Projekte des Städtebaus – Zukunftsinvestitionsprogramm" vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit sowie aus den "Europäischen Fonds für regionale Entwicklung" der Stadt Bremen. (Autor: Tjark Worthmann / Foto: Wirtschaftsförderung Bremen)