Weser Tower – Landmarke von Format

Weser-Tower2.jpgDer Weser Tower wurde nach fast zweieinhalb Jahren Bauzeit im Mai 2010 fertiggestellt.

Wenn es dunkel wird, entfaltet er seine ganze Pracht: Der Weser Tower ist mit seiner Beleuchtung ein imposanter Hingucker und mit 82 Metern Höhe das höchste Bürogebäude Bremens. Der einzigartige Bau wurde von Helmut Jahn geplant und nach fast zweieinhalb Jahren Bauzeit im Mai 2010 fertiggestellt. Der Star-Architekt aus Chicago hat zum Beispiel in Berlin das Sony Center am Potsdamer Platz entworfen – und der Hansestadt mit dem Weser Tower ein neues Wahrzeichen beschert.

Das Herzstück am Eingang der Überseestadt ist zumindest für Bremer Verhältnisse ein spektakulärer Bau. Mehr als 18.000 Quadratmeter Bürofläche stehen auf den 22 Stockwerken zur Verfügung. Mehr als 600 Arbeitsplätze finden Platz im Weser Tower. Hauptmieter des rund 50 Millionen Euro teuren Gebäudes ist der Oldenburger Energieversorger EWE mit seinen Technologietöchtern.

Jede Menge Potenzial in der Überseestadt

In der Überseestadt stecke noch jede Menge Entwicklungspotenzial, äußerte Helmut Jahn seinerzeit bei der Einweihung des Bremer Hochhauses: „Wenn der Weser Tower als Signal dafür steht, eine Architektur nach Bremen zu holen, die nicht alltäglich ist, dann wäre viel erreicht“, sagte der 1940 in der Nähe von Nürnberg geborene Architekt mit Weltruf, der sich auf die Entwürfe von Wolkenkratzern spezialisiert hat.

Bis zur Übergabe des Weser Towers im Juni 2010 erlebte Bernd Schmielau eine emotionale Achterbahnfahrt. Das Bauunternehmen Hochtief wollte sich, so stellte es der Geschäftsführer der Bremer Projektentwicklungsgesellschaft Siedentopf damals dar, auf keinen Fertigstellungstermin festlegen lassen und sei bereits deutlich in Verzug geraten. Hochtief wiederum warf dem Bauherrn vor, die Hinweise auf baulich bedingte Verzögerungen schlicht ignoriert zu haben. Aus Sicht der Baufirma hätte das Hochhaus noch gar nicht fertig sein können.

Im Kostenrahmen geblieben

Der Streit eskalierte und endete mit der Kündigung: Hochtief musste Anfang 2010 die Baustelle verlassen, die letzten Gewerke wurden von anderen Baufirmen erledigt.
Der Weser Tower, versichert Bauherr Schmielau, sei trotz der Querelen im geplanten Kostenrahmen geblieben – nur dass er eben ein halbes Jahr später fertig geworden ist. (Autor: Guido Finke / Foto: Frank Thomas Koch)