Klimagerechter bauen

Eines der vorgestellten Objekte: das „Haus Chapeau!“ in der Bremer Kornstraße. Das Gebäude aus dem Jahr 1870 erhielt eine Aufstockung, die für mehr Licht sorgt.

Bremen. Unter dem Titel „Wachgeküsst! Umbauen in der Reihe“ zeigen die Architektenkammern Bremen und Niedersachsen noch bis zum kommenden Samstag, 17. Juli, eine Ausstellung mit einer kleinen Auswahl an Motiven von umgebauten Häusern. Zu sehen sind die Bilder – unter anderem von zwei Bremer Objekten – in der Markthalle Acht auf dem Domshof. Mit der Veranstaltung sollen vor allem Bauherren angesprochen werden, um ihnen die Möglichkeiten des Umbaus von Bestandsimmobilien aufzuzeigen.

„Der Traum vom freistehenden neu gebauten Einfamilienhaus ist in die Kritik geraten“, sagt Oliver Platz, Präsident der Architektenkammer Bremen. „Flächen- und Energieverbrauch, der erzeugte Verkehr, der hohe Infrastrukturanteil pro Person und die nicht immer günstigen Erstellungskosten führen dazu, dass Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit in anderen Wohnformen eine bessere Ausgangssituation bieten.“

Als Bremer Projekt wurde zum einen das „Haus Chapeau“ in der Kornstraße auserkoren. Neben mehr Licht wünschten sich die Bauherren bei der Realisierung des anstehenden Umbaus mehr Raum und Freiheit. „Ein Anbau zum Hof war nicht möglich, deshalb wurde dem alten Haus ein neuer ,Hut‘ aufgesetzt“, sagt Platz. Der Altbau sei behutsam renoviert und in seiner Erscheinung belassen worden.

Als Musterbeispiel für ein umgebautes Bremer Haus dient ein Reihenhaus im Stadtteil Peterswerder. Das Gebäude in der Braunschweiger Straße wurde so konzipiert, dass mithilfe einer Aufstockung zwei eigenständige Wohnungen entstanden sind. „Maßstab und Rhythmus der Umgebung werden mit zeitgemäßem Bauen verbunden“, erklärt Platz. „Das Weiterbauen und das In-Wert-Setzen bestehender Gebäude kann einen Beitrag zu zukunftsfähigen durchmischten Quartieren leisten.“

(Autor: Guido Finke / Foto: Christian Burmester)