Eine zentrale Lage, eine gute Verkehrsanbindung und ein attraktiver Preis sind nicht mehr die einzigen wichtigen Faktoren bei der Entscheidung für eine Gewerbeimmobilie. Studien ergeben immer wieder, dass die Objekte auch die Marke der Unternehmen stärken sollten. Der Architektur kommt somit eine bedeutende Rolle zu.
Bremen. Gewerbeimmobilien sind längst mehr als nur Gebäude, in denen Mitarbeitende ihren Tätigkeiten für ein Unternehmen nachgehen. Regelmäßig ergeben dies die Analysen von Branchenexpertinnen und -experten, die die aktuellen Trends auf dem Markt herausarbeiten und einen Ausblick auf weitere Entwicklungen ermöglichen.
Als eines der wichtigsten Ergebnisse wird immer wieder ausgemacht: Immobilien, insbesondere Büros, fungieren vermehrt als Markenbotschafter und Identitätsstifter. Sie sind eine direkte Ausdrucksform der Philosophie und stehen für die Werte, die das Unternehmen vertritt.
Gewerbeimmobilien als wichtiger Teil der Außendarstellung
Traditionell stehen bei der Standortsuche Kriterien wie die Lage, die Verkehrsanbindung und wirtschaftliche Aspekte wie Preis und Betriebskosten im Zentrum der Überlegungen. Doch immer häufiger spielen auch weitere Kriterien eine wichtige Rolle bei der Entscheidungsfindung. Relevanter werden zum Beispiel die Qualität der Gebäudearchitektur und die Gestaltung der Arbeitsplätze. Doch auch Zertifizierungen und Aspekte der Nachhaltigkeit gewinnen an Bedeutung.
Hierfür gibt es verschiedene Gründe. Zum einen werben, aufgrund des Fachkräftemangels in vielen Branchen, die Unternehmen stärker um neue Mitarbeitende. Diese erwarten häufig nicht mehr nur ein gutes Gehalt, einen Arbeitsplatz mit hochwertiger Ausstattung und geldwerte Vorteile wie einen Dienstwagen, sondern auch ein repräsentatives Unternehmensgebäude. Je nach Arbeitgeber, Werten und Klientel kann das bedeuten, dass die Immobilie zum Beispiel architektonisch besonders anspruchsvoll oder aber ausgezeichnet nachhaltig sein sollte.
Zum anderen ist die sogenannte „Corporate Identity“ des Unternehmens wichtig, also die Frage, wie es sich nach außen allgemein repräsentieren möchte. Auch in diesem Punkt kommt dem Gebäude und seiner Architektur als Markenbotschafter und auch Identitätsstifter eine tragende Rolle zu – um je nach Ausrichtung beispielsweise Wertigkeit, Exklusivität, Kreativität, Modernität, Tradition oder Umweltbewusstsein authentisch widerzuspiegeln.
Folglich wird empfohlen, dass die Architektur von der Außenfassade über die Innenarchitektur bis zur durchdachten Flächennutzung stimmig ist und zum Image passt. Dies bezieht ebenso die Auswahl der Designelemente und Materialien und sowie die Möblierung und weitere Ausstattung ein.
Aspekte wie Nachhaltigkeit sind Wettbewerbsvorteil
Soll die Umweltverträglichkeit von Immobilien im Vordergrund stehen, kann diese mit Nachhaltigkeitszertifikaten belegt werden. Dies kommt schließlich allen Beteiligten, sowohl den Mietenden als auch Eigentümerinnen und Eigentümern, zugute. Die Anzahl der zertifizierten Immobilien, auch „Sustainable Buildings“ genannt, steigt in Deutschland seit Jahren stark an. Beispiele sind das DGNB-, das LEED- oder das BREEAM-Zertifikat.
Solche Ausweisungen haben auch einen Effekt auf das Transaktionsvolumen, da institutionelle Anlegende aufgrund der leichteren Vermittlung an solvente Mieter vermehrt in grüne Gebäude investieren.
Allgemein kann auf der Seite der anbietenden Parteien eine gezielte, konsequente Projektentwicklung mit bestimmten Qualitäten und Services dafür sorgen, dass sich genau die gewünschten Unternehmen in den erstellten Gebäuden ansiedeln – und sich langfristig an die Immobilie binden.
(Autorin: Lisa Janzen / Foto: Pixabay/Free-Photos)