Die Umsetzung eines naturnahen Grünflächenmanagements in Unternehmen wird von dem Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz gefördert (Foto: Freepik)
Bremen. Bis zum Jahr 2026 fördern das Bundesumweltministerium (BMUV) und die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) Unternehmen dabei, natürliche Maßnahmen für Klimaschutz auf Betriebsgeländen, an Unternehmensgebäuden oder auf Flächen von Gewerbe- und Industrieparks umzusetzen und die grüne Infrastruktur damit zu stärken. Für dieses Umweltprogramm stehen jährlich bis zu 50 Millionen Euro aus dem bundesweiten „Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz“ zur Verfügung.
Laut BMUV lohnt sich natürlicher Klimaschutz auch für Unternehmen: Naturnahe Grün- und Freiflächen, Kleingewässer und gesunde Bäume auf Betriebsgeländen tragen zu einem angenehmen und auch an heißen Sommertagen attraktiven Arbeitsumfeld bei. Auch naturnah begrünte Dächer und Fassaden wirken sich positiv auf das lokale Kleinklima und den Energieverbrauch aus und bieten insbesondere Insekten und Vögeln einen Lebensraum.
„Intakte Ökosysteme sind natürliche Klimaschützer und die Grundlage unseres Lebens und Wirtschaftens. Deshalb ist es ein gutes Signal, dass sich immer mehr Unternehmen der Herausforderung stellen, den Schutz der Artenvielfalt in das betriebliche Umweltmanagement zu integrieren. Dabei sollen sie gezielt unterstützt werden“, sagt Bundesumweltministerin Steffi Lemke. „Das ist auch für die Unternehmen selbst eine Investition in die Zukunft.“
Gefördert werden unter anderem die Schaffung und Renaturierung naturnaher Ökosysteme, die Pflanzung und Verbesserung der Standortbedingungen von Bäumen, Entsiegelung und Renaturierung von Flächen, Begrünung von Dächern und Fassaden sowie ein dezentrales Niederschlagsmanagement und die Grauwassernutzung.
Die Versickerung und Nutzung von Niederschlagswasser und Grauwasser stützt den lokalen Wasserhaushalt und damit auch die Natur auf dem Betriebsgelände und wirkt zudem Überflutungsschäden entgegen. „Mit dem neuen Förderangebot werden Unternehmen stimuliert, brachliegende Potentiale im direkten betrieblichen Umfeld wie Gebäude und Betriebsflächen zu nutzen. Damit wird nicht nur ein wichtiger Beitrag zu Klima-, Umweltschutz und Biodiversität geleistet, sondern auch zu Klimaanpassung und damit mehr Lebensqualität“, so KfW-Vorstandsmitglied Katharina Herrmann.
Essenziell für die Wirkung der Maßnahmen ist ein naturnahes Grünflächenmanagement, bei dem es neben dem Erhalt und der Schaffung einer hohen Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten auch um eine extensivere und somit energiesparende und oft kostengünstigere Pflege geht. Schulungsmaßnahmen für naturnahe Grünpflege werden daher ebenfalls gefördert.
„Die Förderung erfolgt über bankdurchgeleitete KfW-Förderkredite, auf die bei Nachweis der erfolgreichen Umsetzung der geförderten Maßnahme ein Tilgungszuschuss zwischen 40 und 60 Prozent gewährt wird und der die Kreditschuld entsprechend reduziert“, erklärt der Pressesprecher der KfW-Bankengruppe Wolfram Schweickhardt. Laut KfW beträgt die Kredithöhe in der Regel bis zu 25 Millionen Euro pro Vorhaben. Antragsberechtigt sind gewerbliche Unternehmen jeder Größe mit mehrheitlich privater Beteiligung, Einzelunternehmerinnen und Einzelunternehmer sowie freiberuflich Tätige. Der Kredit wird bei der Bank beantragt, die KfW prüft anschließend die Unterlagen und entscheidet über die Förderung.
Nach Angaben der KfW hat es bis Ende September 2023 im Land Bremen keine Zusagen aus dem Umweltprogramm gegeben. Die statistischen Daten für das Gesamtjahr 2023 werden derzeit ausgewertet und in Kürze vorgelegt.
Von Antonia Lühmann