Wenn es gluckert oder kalt bleibt, sollte man die Heizungen entlüften. Diese Maßnahme ist einfach und schnell erledigt, sofern der Heizkörper über ein Entlüftungsventil verfügt. (Foto: Christin Klose/dpa)
Bremen. Werden Heizkörper nicht richtig warm oder gluckern sie immer wieder, kann das an zu viel Luft im System liegen. Und die sollte man besser loswerden, bevor es richtig kalt wird. Denn Heizkörper, die mit viel Luft gefüllt sind, heizen schlechter. Und das verbraucht im Endeffekt mehr Energie. Die gute Nachricht: Sie zu entlüften, ist laut Experten in wenigen Minuten erledigt – vorausgesetzt es handelt sich um moderne Heizkörper mit Entlüftungsventil.
Wasserdruck prüfen
Am besten wird zunächst die Umwälzpumpe ausgeschaltet, um den Wasserdruck an der Heizanlage oder der Gastherme zu überprüfen. Zu sehen ist der am Manometer der Heizung und wie hoch er ausfallen sollte, steht in der Bedienungsanleitung der Heizung (bar-Angabe). Ist der Druck zu niedrig, muss Wasser nachgefüllt werden. Wer das noch nie gemacht hat und unsicher ist, wie es geht, zieht allerdings besser Fachleute zurate. In einem Mehrfamilienhaus mit Zentralheizung ist fürs Nachfüllen eine Rücksprache mit dem Gebäudemanagement oder der Verwaltung nötig. Darauf weist der Verbraucherzentrale Bundesverband hin.
Ventil öffnen
Der Verbraucherzentrale Bundesverband rät, zunächst das Thermostatventil vollständig aufzudrehen, das ist meist der Fall auf Stufe 5, und dann den Heizkörper warm werden lassen. Dann geht’s ans Öffnen des Entlüftungsventils am Heizkörper. Das ist in der Regel oben an der gegenüberliegenden Seite des Thermostats zu finden. Man sollte zunächst einen Eimer unters Ventil stellen und dann das Ventil mit einem Vierkant-Entlüftungsschlüssel öffnen. Doch Vorsicht: Das Ventil sollte auf keinen Fall ganz herausgedreht werden.
Nicht zu viel Wasser verlieren
Nun sollte die Luft mit einem zischenden Geräusch aus der Heizung kommen. Das Ventil sollte so lange geöffnet bleiben, bis die Luft entwichen ist – und heißes Wasser herauskommt. Wichtig: Nicht zu viel Wasser austreten lassen. Ein zu großer Wasserverlust kann Experten zufolge die Heizleistung beeinträchtigen. Sie raten deshalb, das Ventil sofort wieder zu schließen, sobald das Wasser in den Eimer tropft. Ist das Ventil fest verschlossen, kann auch das Thermostat wieder herunter gedreht werden.
Druck erneut kontrollieren
Ist am Manometer der Heizung nach dem Entlüften ein Druckabfall zu erkennen, muss eventuell noch einmal Wasser ins Heizsystem gefüllt werden. Sonst reicht der Betriebsdruck womöglich nicht aus, um alle Heizkörper mit heißem Wasser zu versorgen. Allerdings kann es sein, dass sich dann erneut Luft im System verteilt – und die Heizkörper noch einmal entlüftet werden müssen.
Wer über mehrere Etagen wohnt, sollte laut dem Verbraucherzentrale Bundesverband übrigens zuerst die unteren Heizkörper entlüften und zum Schluss die obersten. Stehen die Heizkörper in engen Nischen, kann es laut Fachleuten auch praktisch sein, statt Vierkantschlüssel und Eimer einen Heizkörper-Entlüfter mit Behälter zu verwenden. Das aus der Heizung kommende Wasser wird dann direkt aufgefangen. Boden, Wände und Tapeten bleiben also trocken.
Von Nathalie Rippich/dpa