Tipps gegen Nacktschnecken im Garten

Sind meist keine beliebten Gartenbesucher: Nacktschnecken. Foto: David-Wolfgang Ebener/dpa )

Bremen. Gemüse, Blumen, Früchte – vor Nacktschnecken ist im Garten wenig sicher. Besonders gefährdet: Pflanzennachwuchs. „Die Nacktschnecken fressen gerne die jungen Keimlinge von gesätem Gemüse oder Zierpflanzen, und dann denkt man, da kommt nichts“, sagt Christine Scherer von der Bayerischen Gartenakademie. „Dann sind aber oft Nacktschnecken schuld.“

Was also tun, um die gefräßigen Tiere loszuwerden? „Am besten überhaupt kein Gift einsetzen“, empfiehlt Marja Rottleb vom Naturschutzbund Deutschland (Nabu), sondern eher auf „natürliche, vorbeugende und bekämpfende Maßnahmen“ setzen.

Handpflücken

„Jede Schnecke, die Gärtner absammeln, verhindert die Vermehrung“, sagt Christine Scherer. Am besten sammelt man die Schnecken ihr zufolge morgens, abends und bei Regen, denn dann sind die Tiere am aktivsten.

Das ist mühsam, aber man könne es sich auch ein wenig leichter machen. Und zwar indem Bretter im Garten ausgelegt werden. Schnecken suchen sich gerne schattige und kühle Orte. Wenn man die Bretter am Morgen umdreht, findet man deshalb oft Nacktschnecken darunter, die sich einfach aufsammeln lassen.

Tipp: Die Schnecken möglichst weit vom eigenen Garten entfernt entsorgen, sodass sie nicht direkt zurückkehren können.

Richtig gießen und Barrieren bauen

Nacktschnecken mögen es feucht. Christine Scherer rät daher, morgens zu gießen. Dann trocknen die Pflanzen und der Boden tagsüber – und die Schnecken haben es abends auf dem Weg zu Ihren Pflanzen weniger bequem.

Sinnvoll ist es auch, Barrieren aus Sägemehl oder Quarzsand um die Pflanzen zu errichten. Das hilft aber nur, wenn es trocken bleibt. Hochbeete sind für Schnecken ebenfalls schwieriger zu erreichen. Außerdem eine Option: Schneckenzäune. Oder ein Kupferband, das um Hochbeete oder Blumenkübel geklebt wird und Schnecken abhalten soll.

Nützlinge fördern

Glühwürmer, Laufkäfer und Vögel sind natürliche Feinde von Nacktschnecken. Das können Gärtnerinnen und Gärtner nutzen. „Wenn man Insektenvielfalt im Garten fördert, indem man etwa Hecken und Unterschlupfmöglichkeiten wie einen Totholzhaufen oder Lesesteinhaufen hat, kommen Nützlinge und fressen die Schnecken und Eier“, sagt Marja Rottleb vom Nabu. „Auch so eine Art Mischkultur im Beet erschwert es der Schnecke, das ganze Beet leer zu fressen.“

Übrigens: So sehr sich Gartenliebhaber auch über die Fraßschäden durch Nacktschnecken ärgern mögen – die Tiere helfen dem Ökosystem, so Rottleb: „Sie bauen organische Substanzen ab und verwerten sie.“ Außerdem dienen sie – wie erwähnt – als Nahrung für andere Tiere.

Von Tom Nebe/dpa