Vor der Installation: Angebote für Photovoltaik-Anlagen prüfen

Photovoltaikanlagen auf Hausdächern, wie hier auf einem Schrägdach, können dabei helfen, umweltfreundlichen Strom zu erzeugen. (Foto: Laura Ludwig/dpa)

Bremen. Wer darüber nachdenkt, auf seinem Dach eine Photovoltaik-Anlage installieren zu lassen, sollte sich vorab gut erkundigen. Zum Teil gibt es regionale Förderprogramme, die eine Anlage zusätzlich bezuschussen.

Möchten Privatpersonen einen Teil des Stroms einspeisen oder verkaufen, können sie bei der KfW-Bank einen vergünstigten Kredit beantragen. Eine Übersicht zu Fördermitteln bietet etwa die Förderdatenbank des Bundes. Wichtig ist jedoch bei den meisten Fördermitteln, dass man sie vorab beantragt: Denn die Bewilligung muss in der Regel vorliegen, bevor man einem Fachbetrieb den Installationsauftrag erteilt. Darauf macht die Verbraucherzentrale aufmerksam.

Voraussetzungen klären

Zunächst sollte man die Rahmenbedingungen prüfen. In Bremen sind Solaranlagen laut der Bremischen Landesbauordnung verfahrensfrei, mit Ausnahme einer Installation auf Hochhäusern. Zwar sei in den meisten anderen Bundesländern für die Installation kleinerer PV-Anlagen an oder auf Gebäuden ebenfalls keine Baugenehmigung notwendig. Dennoch ist es sinnvoll, wenn Eigentümerinnen und Eigentümer sich vorab bei ihrer Stadt- oder Gemeindeverwaltung über die örtlichen Vorschriften erkundigen.

Auch die baulichen Voraussetzungen sind entscheidend, wenn es darum geht, ein passendes Angebot zu finden. Ein Beispiel: Auf einem hellen Flachdach kann man den Ertrag erhöhen, wenn man bifaziale Solarmodule anbringt – denn dabei können auch die Rückseiten der Module einfallendes Licht nutzen. Auf Schrägdächern schadet die Installation solcher Module zwar nicht, bringt aber laut Verbraucherzentrale auch keine praktischen Vorteile.

Bei der Suche nach Angeboten sollten Hauseigentümer sich Gedanken machen, welche Anlage für ihre Zwecke sinnvoll ist – also etwa, wie groß die Anlage sein soll. Wie viel Strom sie erzeugen soll. Und welche Zusatzkomponenten angedacht sind – ob etwa ein Batteriespeicher sinnvoll ist. Hauseigentümer sollten dabei aber nicht nur den aktuellen Stromverbrauch im Blick behalten, sondern auch berücksichtigen, ob sie etwa künftig mehr Strom brauchen. Beispielsweise, um ein Elektroauto zu laden oder eine Wärmepumpe zu betreiben.

Kosten überblicken

Sind die Fakten klar, sollte man bei mehreren Fachbetrieben – am besten in der Nähe – Angebote einholen. Bei der Kostenübersicht sollte zudem unbedingt geprüft werden, ob alle nötigen Bauteile sowie Arbeiten aufgeführt und genau beschrieben sind. Dazu gehören etwa die komplette Installation, der benötigte Arbeitsschutz wie Gerüste und Fangnetze, die Inbetriebnahme sowie die Anmeldung der Anlage beim Netzbetreiber und im Marktstammdatenregister.

Übrigens: Manchmal lohnt es sich, am Anfang etwas mehr Geld zu investieren. Ein Beispiel: Laut Verbraucherzentrale sind Glas-Glas-Module in der Regel etwas teurer – dafür meist aber auch langlebiger und widerstandsfähiger gegen mechanische Schäden. Auch die Anschaffung von Modul- und Micro-Wechselrichtern sei oft teurer. Dafür könnten sie Ertragsvorteile bieten, etwa bei teilweiser Verschattung oder unterschiedlicher Ausrichtung der Module.

Von Annette Meinke