Eine Lüftungsanlage sorgt regelmäßig für einen automatischen Luftaustausch im Haus. (Foto: Laura Ludwig/dpa)
Bremen. Hohe Radon-Konzentrationen können das Risiko einer Lungenkrebs-Erkrankung erhöhen. Wer hohe Radonwerte in seinen Wohnräumen gemessen hat, kann im ersten Schritt etwa Ritzen in Böden, Leitungsschächte oder den Keller abdichten. Doch es gibt noch mehr bauliche Möglichkeiten, über die Eigentümer und Bauherren nachdenken können, wenn sie sich vor dem radioaktiven Edelgas schützen wollen.
So ist etwa der Einbau einer technischen Lüftungsanlage im Keller möglich. „Das ist, finde ich, eine kostengünstige und einfache Lösung“, sagt der Ingenieur Philipp Park. „Damit lüftet man die Radonkonzentration im Keller ab. Dann kann sie nicht nach oben.“
Radonbrunnen oder Drainagen anlegen
Um eine sogenannte Sommerkondensation im Keller zu vermeiden, sollte man auf eine taupunktgesteuerte Lüftungsanlage setzen. Dabei werden die Räume nur entlüftet, wenn die Außenluft Feuchtigkeit aufnehmen kann.
Eine deutlich aufwendigere Möglichkeit ist: einen sogenannten Radonbrunnen anlegen zu lassen. Dabei wird radonhaltige Bodenluft punktuell neben oder unter dem Gebäude abgesaugt. So verhindert man, dass diese überhaupt in den Keller gelangen kann. Dies sei eine Maßnahme, die sich kostengünstig aber eher für Neubauten eignet, so Park. Gleiches gilt für Drainagen, die unter dem Fundament verlegt werden, um radonhaltige Bodenluft großflächig abzusaugen und nach außen abzuleiten.
Gut zu wissen: Wer sein Haus energetisch saniert, sollte die Radonkonzentration in den Wohnräumen besonders im Blick behalten, rät Park. „Denn dann tauscht man ja meistens die Fenster aus, macht eine Dachdämmung und eine Wanddämmung und erhöht dadurch die Luftdichtigkeit der Gebäudehülle.“ Das könne dazu führen, dass weniger Radon aus dem Haus entweichen und so die Konzentration in Wohnräumen steigen kann.
Wichtig bei einer energetischen Sanierung
Um das zu verhindern, sei es sinnvoll, den Keller im Zug der energetischen Sanierung ebenfalls abzudichten, sagt Philipp Park. Oder man könne direkt eine entsprechende Lüftungsanlage einplanen.
Von Annette Meinke/dpa